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Kultur & Genuss - deutsch/französische Städtetouren der Frauen

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Interkultureller Städtetrip nach Köln und Bonn am Rhein
Weningser Frauen treffen ihre Freundinnen aus dem französischen Nucourt
Jubiläum „50 Jahre Verschwisterung“ wirft seine Schatten voraus


Es ist nun schon zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, dass Weningser Frauen des Verschwisterungvereins und Frauen aus der Partnergemeinde Nucourt einen gemeinsamen Städtetrip unternehmen. Alle zwei Jahre im Wechsel von einer der Damengruppen im jeweiligen Land organisiert, trägt diese Art des Austauschs dazu bei, den Gästen die verschiedenen Regionen des Partnerlandes, deren Traditionen und Besonderheiten,näherzubringen.
Diesmal waren die Weningserinnen an der Reihe vier schöne Tage voller spannender Erlebnisse zu gestalten. Nachdem man die Jahre davor Dresden im Osten und Hamburg im Norden besucht hatte, ging es diesmal in den Westen, nämlich ins Rheinland, wobei die Städte Köln und Bonn im Zentrum des Interesses standen. Ausschlaggebend für die Terminfindung war das Feuerwerkspektakel „Rhein in Flammen“,
das jährlich Anfang Mai auf dem Rhein bei Bonn stattfindet. Dank eines Insidertipps hatte man einen der besten Plätze am Ufer auf der „Schäl Sick“ (= rechte Rheinseite) ergattert, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf das Schauspiel am Nachthimmel und auf die illuminierten Schiffe auf dem Wasser genoss.
Die 8-köpfige Reisegruppe wurde von den kundigen Führern schon tagsüber durch die Bonner Altstadt mit dem berühmten Rathaus und dem Geburtshaus Ludwig van Beethovens geleitet, ebenso durch das Parlamentsviertel der ehemaligen Bundeshauptstadt und dem sehr sehenswerten „Haus der Geschichte“, das mit authentischen Ausstellungsobjekten einen Blick auf das Deutschland nach dem II. Weltkrieg
gewährte.
Auch der Sonntag war einem zentralen Thema der deutschen Nachkriegspolitik gewidmet, nämlich der deutsch-französischen Aussöhnung. Zu diesem Zweck besuchten die Damen das unweit Königswinter gelegene Städtchen Rhöndorf, dem Wohnort des ersten deutschen Bundeskanzlers, Konrad Adenauer. Unterhalb seines Wohnhauses, das ebenfalls besichtigt werden konnte, betreibt die Konrad-Adenauer-Stiftung eine sehr umfassende Ausstellung zum politischen Wirken und Streben Adenauers, zu dem vor allem die Aussöhnung mit dem
Erzrivalen Frankreich zählte.
Für die deutsch-französische Reisegruppe war dies hochinteressant, denn durch das Aufeinander-Zugehen der damaligen Regierungschefs, Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, kam es zu der Idee des Austauschs zwischen den beiden Ländern auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene (Élysée-Vertrag 1963) und in Folge zu Verschwisterungen deutscher und französischer Kommunen.
Diese Idee bildete auch die Grundlage für die nun fast 50-jährige Partnerschaft zwischen Wenings und Nucourt, die im kommenden Jahr festlich gewürdigt werden soll.
Eine Wanderausstellung zu diesem Thema konnte bei diesem Besuch arrangiert werden und wird im Jubiläumsjahr 2019 von Mitte Mai bis Mitte Juni für alle interessierten Besucher zugänglich sein.
Auf der Rückfahrt von Rhöndorf machte man in Königswinter Halt. Von dort ging die Fahrt mit Deutschlands ältester noch betriebener Zahnradbahn auf den „Drachenfels“, mit 321m eine der höchsten Erhebungen des Siebengebirges. Von der Ruine der Burg

Drachenfels bot sich ein herrlicher Ausblick auf das Rheintal und die in der Ferne gelegenen Städte Bonn und Köln.
Die beiden letzten Tage waren der Erkundung Kölns vorbehalten. Ein sehr unterhaltsamer Stadtführer führte die deutsch-französische Besuchergruppe zu den Kölner Sehenswürdigkeiten und spannte gekonnt einen Bogen durch die Jahrhunderte: von der Grundsteinlegung durch die Römer, über den Bau des Domes im Mittelalter, über die Kaiserzeit bis hin zu heute. Als Elferratsmitglied eines renommierten Kölner Karnevalvereins fiel es dem Stadtführer leicht, die Damen mit dem einzigartigen „Kölsche Lebensjefühl“ anzustecken und beim anschließenden Biergartenbesuch schwanden auch die letzten Sprachbarrieren, denn „Kölsch ist die einzige Sprache, die man auch trinken kann“.
Natürlich kommt man in Köln um die Besichtigung des Doms, seit 1996 Weltkulturerbe, nicht drum herum, und auch vom Besuch des FARINA-Duftmuseums, in dem das echte „Echt-Kölnisch-Wasser“ heute noch hergestellt wird, zeigten sich die Damen beeindruckt.
Für den letzten Abend war den Französinnen eine „Surprise“ versprochen worden: eine zweistündige Panoramafahrt auf dem Rhein. Der Sonnenuntergang bei der Ausfahrt des Schiffes und die Kölner Lichter bei der Heimfahrt, tauchten die Silhouette der Stadt in ein magisches Ambiente, das tolle Fotoaufnahmen ermöglichte.
Am Dienstag hieß es dann leider schon wieder Koffer packen und Abschied nehmen – doch nicht ohne vorher einmal über die berühmte Hohenzollernbrücke über den Rhein auf die „Schäl Sick“ zu laufen und dabei die vielen tausend Liebesschlösser an den Brückengeländern zu bewundern. Auf der Deutzer Rheinseite erwartete die Freundinnen der letzte Höhepunkt des Ausflugs und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Auf der Aussichtsplattform des Triangle Turms in 100 m Höhe, genoss man einen einmaligen letzten Blick auf den gegenüberliegenden Dom und das Kölner Umland.

 

Text: Bettina Pomberg
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